Städte im Ruhrgebiet wachsen wieder – auch Duisburg erlebt mehr Zuzüge

24.10.2016 | Standort

NF1 Wohnen

Duisburg wächst: Während die Einwohnerzahl zuletzt – entgegen der Trends der vergangenen Jahre – dank der Zuwanderung anstieg, verändert sich im gleichen Zug auch die Wohnstruktur in der Stadt: Ein aktueller Wohnbericht liefert jetzt Zahlen und Fakten. Dabei zeigen sich auch Parallelen zu anderen Städten im Ruhrgebiet. Kommt die Trendwende in der Region?

Zuzug sorgt für ersten Anstieg der Bevölkerungszahl seit Jahren

Jahrelang sank die die Bevölkerungszahl in Duisburg. Zwar werden noch immer mehr Sterbefälle als Geburten registriert, allerdings sorgte der verstärkte Zuzug für den ersten Anstieg der Bevölkerungszahl seit Jahren – das zeigt jetzt der Wohnbericht für das Jahr 2015: Demnach betrug Ende 2015 die Einwohnerzahl 494.445 – im Vorjahr waren es noch 485.465 Menschen. Den letzten Anstieg gab es Anfang der 1990er-Jahre. Unter den Zugezogenen sind Flüchtlinge, aber auch viele Binnenumzügler aus Deutschland. Als große Universitätsstadt zieht Duisburg vor allem auch zahlreiche junge Menschen an, die hier günstigen Wohnraum finden: Denn in Duisburg beträgt die durchschnittliche Nettokaltmiete lediglich 5,30 Euro pro Quadratmeter. Ein Schnäppchen im Vergleich zu anderen Städten: In Stuttgart (10,91 €/m²) oder Hamburg (10,23 €/m²) ist die Miete rund doppelt so teuer, ganz zu schweigen von Metropolen wie Frankfurt oder München. Durch den Zuzug steigt auch die Zahl der Haushalte wieder. So zählt der Wohnbericht 248.078 einzelne Haushalte – immer mehr davon werden von Singles geführt.

Ähnliche Entwicklungen auch in Dortmund und Essen – kommt die Trendwende?

Rund 40.000 Umzüge deuten dem Wohnbericht zufolge auf “einen funktionierenden, dynamischen Wohnungsmarkt” in Duisburg hin. Dabei ist die Ruhrmetropole längst keine Ausnahme in der Region: Auch in anderen Städten im ganzen Ruhrgebiet steigen die Einwohnerzahlen wieder – und das bei einem städteübergreifend günstigen Mietpreisniveau. Deutet sich damit eine Trendwende im Ruhrgebiet an? In Dortmund wohnen inzwischen immerhin wieder fast 600.000 Einwohner und in Essen sind es mit 585.000 nur unwesentlich weniger. In beiden Großstädten liegen die Mieten mit durchschnittlich 6 Euro pro Quadratmeter auf einem ähnlich günstigen Niveau wie in Duisburg, womit das Großstadtleben im Ruhrgebiet umso interessanter wird. Kein Wunder, dass sich hier ein echter Markt für Umzüge formiert: Lokalkundige Umzugsunternehmen in Dortmund reagieren auf den Trend und bieten maßgeschneiderte Leistungen in der ganzen Ruhrregion an.

Auch Investoren entdecken den Dortmunder Wohnungsmarkt zunehmend für sich: So berichteten die Ruhr Nachrichten kürzlich, dass das Berliner Unternehmen Wert-Estate 11 Millionen Euro in Immobilien in der Dortmunder Nordstadt investierte. Irfan Aras, Geschäftsführer des Unternehmens, begründet den Schritt: “Hier pulsiert das Leben, die Substanz ist gut, und das Leben schön bunt” – Stärken, die immer mehr auch auf Duisburg zutreffen: Hier investierte die Stadt zuletzt 2,3 Millionen Euro in den Bestand. So sollen energetische Modernisierungen vorgenommen werden, gleichzeitig aber auch weiterhin ausreichend Sozialwohnungen ausgewiesen werden, um für gleichbleibend bunte Viertel zu sorgen. Darüber hinaus wird auch in neuen Quartieren ein gemischter Wohnungsbestand angestrebt.